Einer für alle oder alle für einen?
In: Zeitschrift für Sozialpsychologie, Band 34, Heft 2, S. 107-113
ISSN: 2235-1477
Zusammenfassung: Man kann zwischen einem "independenten" und einem "interdependenten" Selbstkonzept unterschieden, je nachdem, ob Personen sich eher individuell und unabhängig oder in Beziehung zu anderen definieren. Diese Art der Selbstdefinition könnte sich auch im Mannschaftssport auswirken. Wir haben deshalb an Eishockey-Spielern (N = 57) die Hypothese untersucht, dass Personen mit independentem Selbstkonzept eher zu kompetitivem und Personen mit interdependentem Selbstkonzept eher zu kooperativem Spielverhalten neigen. Das Spielverhalten wurde zum einen durch ein soziometrisches Verfahren, zum anderen durch direkte Beobachtung erfasst. Die theoretischen Annahmen wurden weitgehend bestätigt; lediglich die Beobachtung des kooperativen Spielverhaltens führte nicht zu signifikanten Ergebnissen, so dass deren Validität in Frage gestellt werden kann. Sollten zukünftige Studien diese Ergebnisse bestätigen, könnte das Selbstkonzept von Spielern bei der Teamzusammenstellung von Bedeutung sein.